… darum lasst uns übers Wochenende ins ferne Tschechien ziehen 😉
Als uns vor ein paar Monaten ein guter Freund aus Australien fragte, ob wir mit ihm und seiner Freundin eine Kanutour auf der Moldau machen wollen, waren wir gleich Feuer und Flamme. Am 04.06. war es dann auch endlich so weit. Der komplette Trip wurde von der tschechischen Freundin von Rhys organisiert, was für uns auch mal richtig schön war. Einfach ins Auto setzen, zwei Stunden nach Lenora fahren und sich überraschen lassen. Statt Hotel hieß es dieses Mal Zelt aufbauen! Direkt neben der Moldau hatten wir uns am Abend der Ankunft am Lagerfeuer nach fast drei Jahren, seitdem wir Rhys das letzte Mal gesehen hatten, viel zu erzählen. Am kommenden Morgen ging es dann bei strahlendem Sonnenschein und ca. 25 Grad ab aufs Wasser. Auf Grund der Hitze war der Wasserstand an vielen Stellen recht niedrig. Was die ganze Angelegenheit aber sehr lustig gestaltete, da man immer mal wieder hängen blieb, sich drehte oder anschieben musste. So paddelten wir entspannt die kurvige “Vlatava” entlang. In den dichten Wäldern und grünen Wiesen begegnet man kaum einer Menschenseele. Und wenn sich doch mal jemand ans Ufer verirrt, muss man laut “Ahoi!” rufen.
Nach vier Stunden auf dem Wasser war es für diesen Tag genug und wir ließen uns von Pavlina die typische tschechische Küche zeigen. Es ist schon ein großer Vorteil wenn man jemanden dabei hat, der die Sprache beherrscht. Englisch spricht hier eigentlich niemand. Da Lenora recht nah an der deutschen Grenze liegt, wird Deutsch aber ab und zu verstanden. Nach einem wirklich leckeren und vorallem extrem günstigen Mittagessen, erkundeten wir noch einen nahegelegenen Berg von dessen Gipfel wir die umliegende Natur, aber auch das Atomkraftwerk Temelin sehen konnten. Abends erhitzen wir wieder unsere Dosen im Lagerfeuer, tranken dass leckere tschechische Bier und machten es uns anschließend in unserem kleinen Igluzelt so gemütlich, wie es auf 4qm möglich ist. Am Tag 2 unsereres Kanutrips starteten wir schon um 09:00 Uhr. Diesesmal hatten wir einen Guide dabei, da wir in ein geschützes Gebiet der Moldau fahren wollten. In diesen Abschnitt des Flusses werden pro Stunde nur maximal drei Kanus eingelassen. Laut Pavlina muss man sich für solch eine Tour schon Monate vorher anmelden. Umso glücklicher waren wir, dass wir an diesem Tag wieder traumhaftes Wetter hatten.
Der Fluss war in diesem Bereich etwas höher und breiter, dafür aber auch wesentlich langsamer, was sehr viel Paddelkraft erforderte. Dennoch landeten wir nicht nur einmal in einem Gestrüpp oder hatten eine Kollision mit einem Baumstamm. An der Stelle an der die kalte und die warme Moldau aufeinander treffen, gingen wir Baden. Bei gefühlten 5 Grad kühlten wir uns ab, bevor wir den letzten Abschnitt der 7-stündigen Tour in Angriff nahmen. Am Abend war dann wieder Lagerfeuerromantik angesagt und wir ließen den Tag mit Bier, Dosenfutter und vielen Mosquitos ausklingen.
Die zweitägige Kanutour war mal etwas komplett anderes und hat uns wahnsinnig gut gefallen. Für solch eine Tour sind keine Vorkenntnisse im Kanufahren nötig. Der Fluß hat in diesem Bereich keine gefährlichen Stromschnellen oder Strömungen, so dass man auch alleine, ohne Risiko einfach und entspannt mehrere Stunden durch die Natur fahren kann. Am Rande des Flusses sind mehrere Camps gelegen, in denen man Zelten kann. Mit Toilletten und Duschen sollte man hier aber nicht rechnen (ein Bier ist aber überall zu bekommen 😉 ) und so mussten auch wir nach drei heißen Tagen in der Moldau “duschen”… brrrrrrrr. Alles in allem auf jedenfall ein absolut gelungener Wochenendausflug! Vielen, vielen Dank an Rhys und Pavlina!