Am Dienstag startete unsere Jeeptour von San Pedro aus nach Uyuni. Zuerst einmal wurden wir zur Grenze von Chile und Bolivien gebracht. In einem Gartenhaus ähnlichen Gebäude bekamen wir dann unseren Einreisestempel und wir wurden nach einem Frühstück den 3 Jeeps zugeteilt. Mit uns im Auto waren Steffi, Beate und ein mürrischer Japaner. Schon auf der Fahrt zur Grenze lernten wir die Leute kennen, mit der wir auf der Reise richtig viel Spaß hatten. (2 Australier, 2 Deutsche und 2 Schweizer). Schon nach kurzer Fahrtzeit erreichten wir die erste sehenswerte Lagune. Laguna Verde. Wir waren absolut begeistert, machten zig Fotos, wussten zu dem Zeitpunkt aber noch nicht, dass noch viel bessere Orte auf uns warteten. 2 weitere Lagunen, unglaublich beeindrucktende Landschaften, Vulkane, Canyons, Lamas, Vicunias und einfach abartige Ausblicke boten sich uns. So langsam bekamen einige unserer Mitfahrer Probleme mit der Höhe. Wir kauten fleißig Coca-Blätter, konnten aber weder eine berauschende, betäubende, noch in irgendeiner Hinsicht hilfreiche Wirkung feststellen. Bei den Geisiren erreichten wir den Höhepunkt unserer Reise (5000m). Wir verspürten zum Glück keine schwerwiegenden Auswirkungen der Höhe, ausser das jeder Schritt unglaublich anstrengend war. Wir bewegten uns fort, wie 90 jährige Omas mit dem Rollator ;).
Gegen drei Uhr nachmittags erreichten wir unsere Unterkunft für die erste Nacht. Ein kleines Bungalow mit 5-Bett Zimmern, auf 4200 Metern. Für den Rest des Tages standen keine weiteren Programmpunkte auf dem Plan. Worüber wir alle froh waren, denn inzwischen kämpfte fast die komplette Gruppe mit Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel. (Mir gings bis auf ein paar Schwankungen gut). Nach einem Spaziergang an der frischen Luft, gab es ein super leckeres Abendessen, ganze drei Gänge warteten auf uns. Und das mitten im Nirgendwo.
Nach dem Abendessen spielten wir mit unserer Achtergruppe noch Presidents and Assholes, bis uns die Augen zufielen (was nicht sonderlich spät war;)) Am nächsten Morgen ging es um 8 Uhr zur Laguna Colorada. Das absolute Highlight der Tour. Im durch Bakterien rot gefärbten Wasser vor gewaltiger Bergkullise tummelten sich hunderte Flamingos. Wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Weiter ging es zu Steinformationen, die aus dem nahegelegenen Vulkan einst bei einem Ausbruch herausgeschleudert wurden. Wie die Affen kletterten wir von Stein zu Stein, um das beste Foto zu bekommen. Leider verletzte sich Jamie (einer der Australier) dabei am Fuß, welcher recht schnell leider sehr stark anschwoll und er den Rest des Trips nichtmehr richtig laufen konnte. Wir versuchten uns alle als Krankenschwestern.
Nach einer weiteren Lagune und dem Valle de la Rocas, erreichten wir Culpina. Ein kleines Dorf mit maximal 30 Einwohnern, war unsere Herberge für die kommende Nacht. In dem ziemlich niedlichen aber sehr spartanisch eingerichteten “Haus”, sah es aus, wie ich mir Rumänien vorstelle. Überall glitzernde Jesusbilder an der Wand, gehäkelte Tischdecken, Fernsehabdeckungen aus Stoff, bunte Teppiche, einfach Kitsch pur. Aber irgendwie liebenswert. Der nächste Tag startete schon um 7 Uhr und ein Eisenbahnfriedhof am Rande der Salar de Uyuni war der erste Stopp. Hier machten wir einige coole Bilder, bis es weiter durch das Dorf Uyuni auf dem Weg zur Salzwüste ging. Beim Durchfahren dieses heruntergekommenden Dorfes, war uns klar: hier wollten wir nicht bleiben. Und so organisierte uns Beate, die Gott sei Dank sehr gut spanisch spricht, noch am gleichen Abend zusammen mit dem Jamie, Matt, Steffi und Beate eine Busfahrt nach La Paz.
In der Salar de Uyuni angekommen, hieß es: Fotosession! Jegliche Positionen und Formationen wurden in dieser weißen, unwirklichen Salzebene ausprobiert und festgehalten. Nach einem wiedermals unglaublich leckeren Mittagessen, hieß es dann auch schon Abschiednehmen von unserem netten bolivianischen Fahrer, denn die Tour endete schließlich um 3 Uhr in Uyuni. Schon beim Warten auf den Nachtbus bemerkten wir, dass wir alle einen ziemlich üblen Sonnebrand in den Kniekehlen hatten…jetzt besitzen wir Lichtschutzfaktor 45 😉
Das Ende der Tour kam für uns alle leider zu schnell, denn die drei Tage durch diese beeindruckenden Landschaften, nur mit dem Jeep unterwegs, war einfach eines der besten Erlebnisse, die wir bis dahin hatten. Und womöglich auch das Highlight unseres kompletten Südamerika-Trips.
3 Kommentare
[…] die Hallen von Südamerika…Chile, Peru, Bolivien, Argentinien…Brasilien… ja teils schöne, teils auch unerfreuliche Erinnerungen kamen dort in uns auf. Von dort aus gingen wir durch […]
Hallo Zusammen
Die Tour klingt super! Ich plane momentan den nächsten Trip, der nach Südamerika führen wird und wollte euch kurz fragen ob ihr die Tour vor Ort gebucht habt oder in Deutschland?
Habt ihr die Flüge auch vor Ort am Flughafen gebucht?
Liebe Grüsse und schöne Reisen.
Michelle
Hallo Michelle,
die Tour war auch wirklich absolut genial! Wir haben diese vor Ort in San Pedro de Atacama gebucht. Der Veranstalter hat Estrella del Sur geheißen und ist auch wirklich zu empfehlen. Auch Inlandsflüge buchen wir immer erst vor Ort (dann aber ganz normal übers Internet). Vor Antritt unseres Südamerika-Trips hatten wir nur den Hin- und Rückflug sowie 3 Tage im Hostel in Rio de Janeiro fix gebucht.
Wir wünschen dir auf alle Fälle eine wunderschöne Südamerika-Reise!! 🙂
Liebe Grüße
Lena & Björn